Tuesday, August 23, 2005

kuehler regen

Lulla und Johanna vor der "hacienda",
Kopftuecher - man beachte - farblich uebereingestimmt

fuenfter tag in hargeisa. draussen surren die mullahs ihre gebete in die mikrophone, sozusagen im dolby surround, da im umkreis von fuenfhundert metern in jede himmelsrichtung mindestens drei moscheen plaziert sind. gebrochen wird ihr gesang nur vom regen. ja, es regnet in hargeisa. untertags bleibt es dennoch heiss und trocken. der regen hat einen nachteil - abgesehen von der kurzweiligen erfrischung, die er bringt: er lockt die moskitos aus ihren verstecken! innerhalb von fuenf minuten wurde ich von ca zehn dieser kleinen biester gestochen, mit dem ergebnis, dass ich statt emails zu schreiben vier fuenftel meiner zeit mit kratzen beschaeftigt bin. Lulla hat schon recht, wenn sie ihre ganzkoerperbedeckung auch im haus anbehaelt :-)
Abgesehen vom Kampf gegen die Moskitos habe ich in den vergangenen tagen damit begonnen, mich durch das durcheinander im Aktenschrank zu wuehlen, auf der suche nach informationen ueber vergangene care projekte und gegenwaertige aktivitaeten. Meine aktivitaet derzeit besteht also hauptsaechlich darin, niesanfaelle abzuschuetteln (die schraenke sind nicht nur unordentlich, sondern auch voll mit staub!), dabei moeglichst mein kopftuch nicht zu verlieren, und das gefundene aufzuarbeiten. Heute, am dritten tag, begleitete ich meinen chef auf ein meeting mit anderen ingo's. Da sie alle irgendwie am selben thema arbeiten, naemlich education, wurde zu beginn des treffens festgestellt, dass es eindeutig mehr solche treffen geben sollte - vermutlich das routinierteste statements derartiger treffen. Thema dieses treffens war der international literacy day am 8. september - also einer jener tage, an dem die schlagworte -awareness building im mittelpunkt stehen! Dementgegen wurde zu beginn des treffens vorgeschlagen, ein abendessen mit den hiesigen politikern zu organisieren - na, wenn das awareness building ist? zum glueck wurde dieser vorschlag bald wieder verworfen, stattdessen haben wir uns auf einen marsch, gekroent von einigen reden, preisverleihungen, theaterstuecken und life bekenntnissen geeinigt. puh... unicef sponsert tshirts fuer die marschteilnehmerInnen ("we have plenty of them" - klang fast so, als wuerden sie den tag als anlass nutzen, alten krempel loszuwerden"), African education trust, die armen, sollen die leitung uebernehmen, da sie im vorigen jahr bereits so einen tag veranstaltet haben, und der rest beteiligt sich finanziell... auch wenn ich derartigen tagen etwas skeptisch gegenueber stehe, werde ich natuerlich auch einen part ergattern - frau will ja nicht umsonst in somaliland sein.
abgesehen von diesen short news gibt es nicht viel zu berichten. nachdem ie "supportive staff", also die security guards, drivers, und wer halt sonst so nach arbeitsende im compound herumgurkt meine kamera entdeckten, wurde ich temporaer zur fotografin erkoren - und so war auch schon der nachmittag vorueber!
nun wartet das abendessen, osman, ein wahrhaft goettlicher koch, hat jahre in italien gelebt und kocht delizioese pasta, und bevor mich die moskitos mit einem aparitiv verwechseln, verlasse ich dieses buero lieber.
inshalla, wie man hier so schoen sagt!

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